„Unternehmen profitieren von Stabilität“

Reinhard Schwendtbauer, Beteiligungsvorstand der RLB OÖ, erläutert im Interview die Vorteile eines starken Eigenkapitalpartners. 

Die Raiffeisenlandesbank OÖ baut ihr Beteiligungsportfolio laufend aus. Gehört das zu den Kernaufgaben einer Regionalbank? 

Schwendtbauer: Wir sehen unsere Kernaufgabe darin, Unternehmen bestmöglich und umfassend zu begleiten. Dazu gehören für uns auch Eigenkapitalinstrumente. Besondere Situationen wie Akquisitionen, Expansionen oder Nachfolgelösungen verlangen spezielle Finanzierungen. Diesen Mix bieten wir. 

Wie wirkt sich die Krise mittel- bis langfristig auf die Beteiligungen der Raiffeisenlandesbank OÖ aus? 

Durch COVID-19 wurde definitiv die Digitalisierung stark vorangetrieben. In manchen Branchen rechnen wir künftig auch mit einer stärkeren Regionalisierung. Gerade in herausfordernden Zeiten erkennen die Unternehmen den Vorteil eines starken Eigenkapitalpartners. Grundsätzlich sind Unternehmen mit höheren Eigenkapitalreserven krisenresistenter. 

Kann das Konzept des starken regionalen Kernaktionärs heute überhaupt noch funktionieren? 

Gerade in Krisenzeiten gewinnt eine stabile Eigentümerstruktur nochmals an Bedeutung. Zu den Hauptaufgaben eines Kernaktionärs gehört auch, die Beteiligung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu halten, Stabilität zu geben und das Management aktiv zu unterstützen. Aus unserer regionalpolitischen Verantwortung heraus sehen wir es auch als unsere Aufgabe, die Ansiedelung bzw. den Erhalt von Standorten sicherzustellen. Dass die Sicherung einer Kernaktionärsbasis auch bei internationalen Leitbetrieben funktioniert, zeigen die Beispiele voestalpine AG, AMAG Austria Metall AG oder Salinen Austria. 

Wie sieht die künftige Beteiligungsstrategie der Raiffeisenlandes OÖ aus? 

Wir wollen das Beteiligungsgeschäft weiter ausbauen und entsprechend wachsen. Für den Herbst haben wir bereits einen verstärkten Marktauftritt und weitere Maßnahmen geplant. Dafür stehen Finanzmittel von rund 500 Millionen Euro zur Verfügung.

Quelle: Raiffeisenzeitung, Nr. 27, 2. Juli 2020 

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